Auf dem Areal Metalli Wideneck in Dornach plant HIAG langfristig ein gemischt genutztes, städtisch geprägtes Quartier mit einem Uferpark entlang der Birs. Neben einer gemischten Wohn- und Dienstleistungsnutzung soll das Areal auch Angebote für grossflächige Gewerbebetriebe bieten. Die Mobilitätsplanung sieht die Erschliessung des Quartiers mit dem öffentlichen Verkehr über eine neue Buslinie und eine neue S-Bahn-Haltestelle vor. Im Inneren des Quartiers soll ein effizientes Verkehrsnetz für Fussgänger und Velofahrer entstehen. Für den Individualverkehr ist ein Zubringer zur nahen A18 geplant. Die lange Entwicklungsspanne lässt Spielraum für verschiedene Zwischen- und Übergangsnutzungen, die einen schrittweisen Reifeprozess des Areals ermöglichen. Gebäude und gemeinschaftlich genutzte Aussenräume werden dem Quartier zu einer eigenständigen Identität mit industriellem Erbe verhelfen.
Wie geht HIAG an eine Quartierentwicklung heran?
Ich erlebe HIAG als eine typisch schweizerische Firma, die mit einer integrativen Vorgehensweise auf die Bedürfnisse der Gemeinden und Kantone eingeht. Dabei plant HIAG über sehr lange Zeithorizonte, in Dornach zum Beispiel über rund 30 Jahre. Das bietet die Möglichkeit, sich Gedanken über grössere Zusammenhänge und Entwicklungsperspektiven zu machen.
Was ist für Sie das Spezielle am Areal in Dornach?
Das Areal liegt im Gemeindeverbund Birsstadt, eingebettet in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn, mit den sieben Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Dornach, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach. Das bedingt, dass über die politischen Grenzen hinweg in kulturellen Regionen gedacht wird. HIAG stellt sich dieser Herausforderung und partizipiert an der Gesamtentwicklung.
Die Entwicklung in Dornach befindet sich in einem frühen Stadium, worum geht es in dieser Phase?
Städteplanung steht und fällt vor allem mit der Mobilitätsplanung, namentlich der Bewegung und der Erreichbarkeit. Für eine langfristige Quartierentwicklung ist es wichtig, dass ein Areal gut mit dem ÖV erreichbar ist. Zudem ist es eine Tatsache, dass je besser ein ÖV-System ist, umso mehr auch der Individualverkehr auf den Strassen profitiert. Deshalb ist es wichtig, Mobilitätskonzepte ganzheitlich und nachhaltig zu planen. Dabei ist es ein grosser Vorteil, wenn eine Bauherrin wie HIAG über das eigene Projekt hinaus im grösseren Rahmen denkt.
Warum ist Mobilitätsplanung so wichtig?
Eine gute Mobilitätsplanung macht moderne Städte und Quartiere nicht nur funktional, sondern auch kulturell, ökologisch und ökonomisch effizienter. Es ist für die langfristige Entwicklung und den Charakter einer Destination von grosser Bedeutung, wie ein Standort erreichbar ist und wie die Feinverteilung im Innern der Quartiere ausgelegt ist: S-Bahn und Hochleistungstrassen als Zubringer, ein effizientes Feinverteilungsnetz im Inneren, wobei sich das «Innere» oft auch überlappt.
Wie geht die Entwicklung weiter?
Die verschiedenen Zeithorizonte der Elemente zu planen, die eine Stadt oder ein Areal ausmachen, ist anspruchsvoll. Quasi als Nebenprodukt entstehen immer wieder Zonen, die mehr Zeit brauchen und deshalb für einen begrenzten Zeitraum in eine Zwischennutzung gehen. Sie sind das Lebenselixier der Stadtentwicklung. Da bietet HIAG mit ihrem langfristigen Denken gute Optionen an.
Rainer Klostermann, Stadtraumplaner